Das Jahr ist schon 3 Monate alt und jetzt kommt erst der erste Games-Post – was ist denn da los? Naja, zum einen habe ich mich zu Beginn des Jahres mehr auf Bücher und Co. Konzentriert und zum anderen habe ich seit Januar auch immer mal wieder ein paar Spielstunden in andere Games gesteckt. Nur kam dabei nie etwas zählbares heraus und erst Ende Februar, Anfang März hatte ich dann genug Motivation um mich mal dauerhaft vor der PS4 zu parken und zwei Games auch wirklich zu beenden. Eines sei gleich gesagt, ich hatte eine Menge Spaß in den vielen Spielstunden!
Auf Azur Lane: Crosswave habe ich als riesiger Fan des Mobage natürlich schon lange sehnsüchtig gewartet. Wie man mitbekommen haben dürfte zocke ich das Spiel seit dem Release der englischen Version praktisch täglich ein paar Stunden, und das hat seit Tales of Link kein anderes Mobage mehr geschafft. Allerdings ist es natürlich doch noch mal etwas anderes, die altbekannten Shipgirls plötzlich vom kleinen Handyscreen auf den großen Bildschirm übertragen zu sehen. Und meine größte Angst dabei war die Frage, ob ich überhaupt mit dem Gameplay klarkommen würde. Denn obwohl ich das Mobage so viel zocke, benutze ich dort in 99,9% der Fälle den Auto-Modus, weil ich für die manuelle Steuerung einfach zu blöd (oder eher zu faul…mit ein bisschen Übung ginge das sicher, aber wozu üben wenn es auch automatisch geht haha) bin. Glücklicherweise stellt das bei der PS4-Version aber kein Problem dar, dort ist das Zielen und Ausweichen ein deutlich geringeres Problem und nach kurzer Zeit hatte ich den Dreh raus. Ohnehin laufen die Missionen ja auch nicht wie auf dem Handy als Sidescroller-Shooter ab, sondern in größeren, offenen Gebieten, in denen man den Gegner theoretisch von allen Seiten unter Waffen- und Torpedobeschuss nehmen kann. Das Gameplay machte dann auch eine Menge Laune und durch die meistens eher kurzen Missionen, die sich allesamt in unter 120 Sekunden schaffen ließen (bzw. die man für ein gutes Rating in dieser Zeit schaffen musste) habe ich dann auch meistens wieder mal mehr Zeit vor der PS4 verbracht als geplant. Missionsbasierte Spiele sind für mich immer so unheimlich motivierend. xD Und es machte auch ungemein Spaß, mal alle verschiedenen verfügbaren Shipgirls auszuprobieren. Ca. 60 davon sind im Game enthalten, wovon aber gut die Hälfte nur als Support verfügbar ist. Einige meiner Favoritinnen waren aber immerhin als spielbare Chars mit dabei, und ich denke die meisten Spieler dürften unter den Kandidatinnen einige ihrer Favoriten wiederfinden. Natürlich fehlen aber auch viele Damen aus dem Mobage die ich wirklich gerne mit dabei gehabt hätte (die gesamte Fletcher-Klasse habe ich zum Beispiel sehr vermisst und ein paar mehr Iron Blood-Chars wären schön gewesen), aber bei mittlerweile gut 300 Schiffen können natürlich nicht alle in der PS4-Schlacht mitmischen. Meine Hauptflotte bildeten gerade im Endgame praktisch immer Laffey, Bismarck und Kaga, die zusammen keine Probleme mit den Missionen hatten und mit maximal gelevelten Skills und Equipment mit jedem Gegner kurzen Prozess machten. Selbst die allerletzte Mission in der Story gegen Suruga, bei dem viele Spieler große Probleme hatten war ich beim ersten Versuch erfolgreich, so dass ich erst gar nicht glauben konnte, dass das nun wirklich die ach so schwere Finalmission gewesen sein sollte, haha. Wobei, ich habe natürlich wieder mal auf niedriger Schwierigkeit gespielt, aber selbst da sollte es eigentlich noch schwer sein. Na, sei’s drum.
Aber kommen wir jetzt vom Gameplay noch mal zu etwas anderem, nämlich zur Story. Ein bisschen skeptisch war ich ja angesichts der Tatsache, dass die Hauptrolle von einem gänzlich neuen Shipgirl übernommen wird. Allerdings ist mir Shimakaze sehr schnell ans Herz gewachsen und ich würde sie nun auch wirklich gerne in meine Mobage-Flotte aufnehmen…was aber bisher leider nicht möglich ist :/ Äh, ja, mit der Haupthandlung hatte ich jedenfalls meinen Spaß, alleine schon die Konversationen zwischen Shimakaze und ihrer etwas unfreiwilligen Partnerin Suruga waren genial. Überhaupt, Suruga hatte ich vorher im Mobage nie so recht auf dem Schirm, nun ist sie auf meiner Favoritenliste direkt in die oberen Plätze geschossen :3 Generell war die Story eher simpel gehalten – es geht im Wesentlichen um ein gemeinsames Trainingsmanöver der großen Flottenfraktionen Eagle Union, Royal Navy, Iron Blood und Sakura Empire, hinter dem sich aber doch noch ein bisschen mehr verbirgt – aber durch die vielen verschiedenen beteiligten Charaktere und die oft sehr witzigen Dialoge wird man zwischen den Missionen gut unterhalten und zum Weiterspielen motiviert. Ein weiteres Highlight gerade für Fans stellen dann die Bonusepisoden dar. Das sind unterschiedlich lange Szenen mit den Shipgirls, in denen es nochmal launiger als in der Hauptstory zugeht, Dort wird ja immerhin noch gekämpft, aber in diesen Episoden treffen die Charaktere sozusagen in der Freizeit aufeinander und manche Szenen davon waren einfach nur herrlich. Meine Favoriten waren Ark Royal als Detektiv („Elementary, my dear Mikasa!“) und Prince of Wales’ Shakespeare-Aufführung. xD
Also, um ein Fazit zu ziehen: für den Fan des Mobages ist Azur Lane: Crosswave definitiv einen Blick wert. Es macht viel Spaß seine Lieblinge mal auf dem TV bewundern zu dürfen und das Gameplay ist motivierend genug um das Game immer mal wieder für ein paar Missionen anzuwerfen. Wer allerdings noch gar keine Erfahrungen mit der Vorlage gemacht hat findet das Spiel vielleicht etwas zu einfach gestrickt. Nötig sind Vorkenntnisse vom Mobage allerdings wiederum nicht, da eine völlig unabhängige Geschichte erzählt wird und eine Kenntnis der Charaktere auch nicht unbedingt nötig ist.
Und als ich mit Azur Lane fertig war, hatte ich mich so an meine täglichen Gaming-Sessions vor der PS4 gewöhnt, so dass ich direkt mit dem nächsten Game weitermachen wollte. Da Sword & Fairy 6 ohnehin auf meiner mentalen „bald zocken“-Liste ganz weit oben stand, habe ich mich dann dafür entschieden. Das Game ist meine erste Erfahrung mit einem Spiel von chinesischen Entwickelern, wenn man mal von den Mobages absieht natürlich. Ich hatte auch vorher schon davon gehört, dass das Game nicht frei von (mehr oder weniger schweren) Glitches ist, aber ich wollte das Spielerlebnis einfach mal auf mich zukommen lassen. Und ja, zuweilen ruckelt und hakt das Spiel doch – manchmal hat es sich z.B. komplett aufgehängt wenn ich im Kampf meinen Spielcharakter gewechselt habe, oder einmal bekam in einer Cutscene eine ausgesprochen interessante Treppe statt den Charakteren in einer Nahaufnahme zu sehen. xD Eigentlich bin ich nicht sehr geduldig was Spielfehler angeht, besonders genervt bin ich immer, wenn ich durch einen Crash z.B. Spielzeit verliere. Das ist mir allerdings hier nur ein einziges Mal passiert und da ich in der „verlorenen“ Zeit ohnehin nur Cutscenes angesehen hatte war es kein größeres Problem. Was das Game durch seine technischen Probleme an Minuspunkten sammelt, macht es aber durch die fesselnde Story, interessante Charaktere und den tollen OST wieder wett!
Apropos Cutscenes: davon gibt es eine ganze Menge, denn ein Großteil der Handlung wird mit solchen Szenen erzählt. Da heißt es Geduld mitbringen – manchmal habe ich 1-2 Stunden gespielt und davon war ich vielleicht eigentlich nur eine halbe Stunde wirklich selber aktiv. Gestört hat mich das aber nicht, weil die Story und ihre Präsentation (ich liiiiiiiebe den OST <3) ohnehin das Wichtigste am Spiel waren. Das eigentliche Gameplay war mir eigentlich gar nicht mal so wichtig….allerdings hat mich wiederum die Story so weit motiviert, dass ich auch bei kniffligen Stellen immer weitergespielt habe. Ich bin ja eine absolute Niete, wenn es um jegliche Art von Hüpf- und Geschicklichkeitspassagen in Games geht….tja, und davon gab es ein paar. War aber alles zu schaffen. ^^
Trotz aller Schwächen und Probleme hat mich das Game von Anfang an gefesselt. Die chinesisch inspirierte Welt zu erforschen, dabei die Charaktere besser kennenzulernen und die Hintergründe der Story zu erfahren hat das alles wieder ausgeglichen. Da finde ich es umso trauriger, dass das Game in den meisten Rezensionen miserabel abschneidet…es lohnt sich wirklich über die negativen Punkte hinwegzusehen und sich auf die Handlung einzulassen.
Besonders gelungen fand ich noch die Charaktere…da sind zum einen die beiden Hauptpersonen Yue Jinzhao und Yue Qi, die keine Erinnerung an ihre Vergangenheit haben und ihren wahren Hintergrund erst entdecken müssen. Da ist Luo Zhaoyan, der Spross einer einflussreichen Familie aus der Region, welcher sich einen Namen in der Welt machen will…und dabei ein großes Geheimnis verbirgt. Ming Xiu und Xian Qing sind für die magische Kampfkraft in der Party zuständig: Xiu kann verschiedene Zauber und Flüche weben und Xian Qing ist in Wirklichkeit ein Wolfsdämon, den ich persönlich mit seinen sehr starken Attacken meistens als Spielercharakter verwendet habe. ^^ Und dann ist da noch mein persönlicher Favorit: Ju Shifang. Als wir und die Party ihn kennenlernen ist er gerade (versehentlich) am Fluss zum Spanner geworden und droht von der wütenden Dame im Fluss ertränkt zu werden. XD Damals wusste ich noch nicht wie sehr er mir ans Herz wachsen würde, aber man musste ihn einfach mögen. Weil er nicht der klassische tolle Held ist, sondern eigentlich nur ein unsicherer junger Mann mit einem Talent zum Bau von Mechanismen. Daher fällt es ihm auch schwer mit den oft dramatischen Ereignissen im Laufe der Story klarzukommen, die häufig auch einige Opfer fordern. Und während er zwar auch später kein strahlender Held wird, so wächst er doch mit den Aufgaben und entwickelt sich weiter. Und dann….naja. Ich habe für das Spiel einen Trophy-Guide verwendet und dadurch war ich schon vorgewarnt, dass es einen Charaktertod geben würde. Als dann auch noch eine Szene kam, in der Ju Shifang einen Brief erhält, welcher ihn zu einem folgenschweren Entschluss führt. So ist er am Ende doch noch ein Held geworden und hat die finalen Ereignisse mit beeinflusst…allerdings, um welchen Preis. Mein armes Baby ;_;
Abschließend muss ich sagen, dass ich die Stunden, die ich in der Welt von Sword & Fairy 6 verbracht habe sehr genossen habe. Das Gesamtpaket hat mich einfach überzeugt, Glitches hin oder her. Sollte es mal einen weiteren Teil der Reihe auf Englisch geben, werde ich ihn auch wieder spielen…und vielleicht mache ich mich irgendwann sogar an einen zweiten Durchgang von S&F6.